Page 63 - Wildstyle & Tattoo Magazin - Ausgabe 4
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Jedenfalls verstand ich mich mit Bernie
auf Anhieb prächtig, und da er genauso
wie ich ein Riesenfan von alten „Hammer“-
Horrorflmen ist, fanden wir sofort ein
unerschöpfiches Gesprächsthema. Als
ich ihn dann fragte, ob er Lust hätte, das
Cover für unser neues Album zu malen,
hat er sich sofort dazu bereit erklärt, und
binnen weniger Wochen hatten wir schon
das fertige Kunstwerk. Wir haben ihm da
komplett freie Hand gelassen und ihm
nur das Thema „Post-Apokalypse in Wien“
genannt – und natürlich hat er wie zu
erwarten eine Spitzenarbeit geliefert.

Habt Ihr selbst auch Tattoos von
Bernie Luther?
Richy: Ja klar. Ich hab mir von ihm einen
„Rock‘n‘Roll Killer Clown“, „The Animal“ aus
der „Muppet Show“ und ein Portrait von
Christopher Lee in seiner Paraderolle als
Dracula machen lassen. Jim, unser Gitarrist,
hat eine „Mutter Maria“ mit einem Teufel
und die Silhouette von Johnny Cash von
Bernie gestochen bekommen.

Ihr habt großen Erfolg in ganz
Europa, unglaublich viele „Klicks“
auf YouTube und tourt durch ganz
Europa, welche Bedeutung hat Wien/
Österreich für euch?
Allgemein:
Richy: Hermann, unser Bassist, und ich sind
Wahlwiener und leben schon seit vielen
Jahren hier. Die anderen beiden wohnen
in Wiener Neustadt, wo wir auch unseren
Proberaum haben.
Privat:
Richy: Ich mag die Stadt ganz gerne; nicht
zu groß, nicht zu klein, und man fndet
von friedlicher Naturlandschaft bis hin zu
Großstadttrubel so gut wie alles binnen
weniger U-Bahn Stationen. Das gängige
Klischee des morbiden Charmes der Stadt
mag ich natürlich auch sehr.
Geschäftlich bzw. als Band:
Richy: Na ja, es bringt uns schon immer
wieder den „Exotenbonus“, und vor allem die
Deutschen haben scheinbar einen Narren
gefressen an unserem Dialekt/Akzent.
Geschäftlich sind wir mittlerweile komplett
autark. Wir haben unser eigenes Label
gegründet und uns interessiert auch die
Branche in Österreich herzlich wenig –
genauso wenig, wie sich die österreichische
Musikindustrie jemals für uns interessiert
hätte. Wir passen da halt nicht ins Schema
– und mittlerweile ist es uns auch so gut
wie egal. Wobei das aber nur gegen die
Musikindustrie in Österreich geht, aber
keinesfalls gegen die heimischen Fans! Nach
wie vor spielen wir natürlich sehr gerne
auch in der Heimat!

Ihr seid längst kein Geheimtipp
mehr und habt u.a. auch schon im
Vorprogramm von Alice Cooper
gespielt, was sind eure persönlichen
Highlights der Band-History?
Richy: Boha, da gibt es viele. Aber für
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